U.V.C.O. Uganda e.V. - Zukunft für Straßenkinder und Waisen in Masaka info@uvco.de

Aufenthalt Lisa in Uganda 2023

Aufenthalt Uganda 2023:

Vollbepackt wie wenn wir auswandern würden, ging es für unser Team wie jedes Jahr nach Uganda. Die Perle Afrikas! Von München über Dubai kamen wir nach einer gefühlten Ewigkeit im wohlvertrauten Entebbe an und freuten uns schon auf den liebevollen Empfang von Eric und Robert, welche bereits mit Blumen auf uns gewartet haben.

Doch viel Zeit blieb uns nicht, denn wie üblich war unser Aufenthalt strikt durchgetaktet und daher mussten wir direkt ins Auto und los nach Mityana zu Winnie und den Müttern von EYMCBO. Aber wenn man es am wenigsten braucht, geht natürlich irgendetwas schief…
Direkt beim Losfahren hatten wir eine Panne mit dem Auto und mussten einen Ersatz auftreiben. Aber so ist das nun mal in Afrika. Alles etwas chaotischer aber genau das macht es so schön. Einfach mal raus aus dem geregelten Alltag! Und nach einer guten Stunde hatten wir dann auch einen funktionierenden fahrbaren Untersatz und düsten in Windeseile nach Mityana.

Viel zu spät und total erschöpft kamen wir bei Winnies Willkommensfeier an. Natürlich war es zu dieser Zeit schon stockdunkel und die Kinder schon kurz vorm Einschlafen. Aber die Neugier, wer diese Besucher den sind, war dann doch zu groß. Wir alle freuten uns riesig alle wieder zu sehen, aber noch viel mehr freuten wir uns dann doch auf unser Bett. Denn nach über 25h wach sein rang sich dann doch der Ruf nach Erholung durch und wir verabschiedeten uns fürs Erste von allen.

Angekommen im Hotel war erstmal Ordnung schaffen angesagt. Doch viel Zeit blieb uns nicht den in ein paar Stunden ging schon wieder der Wecker und der erste volle Tag im Programm Stand an: Hausbesuche bei den Müttern aus EYMCBO!

Lisa

Über Stock und Stein (im wahrsten Sinne des Wortes) ging es zu unseren Müttern und Patenkindern nach Hause, um ihnen mitgebrachte Spenden (Kleidung, Spielzeug und so manche Süßigkeit) zu überreichen. Es ist jedes Mal wieder ein schockierender Eindruck bei diesen Familien zuhause zu sein und zu bemerken, wie überflüssig so viele Dinge in unserem europäischen Leben doch sind. Die Familien, die in Armut leben, sind dennoch so viel freundlicher und glücklicher als wir es jemals sein könnten. Nichts zu haben und doch zu geben ist eine Einstellung, die mich jedes Mal zu Tränen rührt. Aber auch dafür sorgt mal wieder auf den Boden der Tatsachen zu kommen und die kleinen Dinge im Leben zu schätzen und was mir die Menschen dort immer wieder lehrten. Ein simples Lächeln kann schon so viel bewirken!

Am schlimmsten war für uns wohl die Überquerung einer sogenannten Wasserquelle, für mich eher ein mickriges Sumpfloch. Dies fanden wir bei einer Wanderung durch einen kleinen Wald/Dschungel wo wir zu einer der Mütter gingen. Wer denkt es ist doch so einfach den Wasserhahn aufzudrehen wird hier schnell eines Besseren belehrt. Denn die Wasserquelle lag am Fuße eines kleinen Berges und man hat hier nicht mehr als einen gelben 5 Liter Kanister, welchen man dann auch noch am Kopf zur Unterkunft trägt.
Doch Gottseidank vertreibt das Strahlen der Kinder die negativen Emotionen im Hand um drehen wieder und wir durften uns daran erfreuen wie gut es unseren Kindern an der Hand in Hand School doch geht. Bei einem sehr eindrucksvollen Rundgang zeigte uns Mr. Jumba die Räumlichkeiten seiner Schule und man kann wirklich nur ein Lob für dieses Projekt aussprechen!

Uganda

 

Nach drei Tagen Programm ging es dann zum privaten Vergnügen auf Safari. Die Landschaft kann man einfach nicht oft genug bestaunen! Als Erstes ging es in den Ziwa Rhino Park. (Nashorn heißt auf Luganda übrigens „Enkula“) Ein atemberaubendes Erlebnis, wenn auf einmal vor der Tür ein riesiges Nashorn sein Nickerchen macht. Aber auch etwas gruselig, da schließlich kein Zaun dazwischen ist. Dann ging es weiter zum Nil. Ein Moment wo mir wieder bewusst wurde, wie kraftvoll Wasser doch ist. Aber auch wie viel Lebensraum ein Fluss bietet. Von Insekten bis Elefanten und natürlich auch dem Nilkrokodil ist alles dabei. Wirklich ein Muss in seinem Leben einmal eine Safari gemacht zu haben.

Uganda

Uganda

Aber egal wie schön die Natur sein mag, die Vorfreude auf unsere geliebte Kids Care Primary School und die zahlreichen Patenkinder in Masaka war dann doch größer, weshalb wir dann doch schleunigst aufgebrochen sind. Angekommen im altbekannten Elite Backpackers war auch hier ein freudiges Wiedersehen mit Freunden. Aber nach so anstrengenden Tagen war dann doch einmal früher Schlafen gehen angesagt und am nächsten Tag ging es dann direkt zu den Kindern.
Ausgeschlafen und aufgeregt fuhren wir die bekannte Strecke zur Schule und hörten schon von Weitem die typisch afrikanische Trommelmusik. Alle Kinder warteten schon sehnsüchtig auf unsere Ankunft. Kaum aus dem Auto begann die Begrüßungszeremonie und eh wir uns versahen zogen sie uns schon an den Händen in die Mitte und tanzten mit uns. Eine Musik, die mir jeden Tag Freude bereitet und stehts wie Fahrstuhlmusik in unseren Köpfen und Herzen spielt. Nur das uns hierbei wirklich das Herz aufgeht.

Uganda

 

Die nächsten Tage verbrachten wir dann mit Patengeschenken, die verteilt werden mussten, einer oder mehrerer Shoppingtouren für Patenkinder mit Taschengeld oder Paten die uns einen Kaufauftrag (Rucksäcke, Schuhe, Instrumente…) gegeben haben. Die restliche Zeit konnte nun jeder so verbringen wie er wollte. Ich zum Beispiel blieb jeden Tag an der Schule und folgte wachsam dem Unterricht. Es ist schon ein komisches Gefühl auch mal die andere Perspektive bzw. die emotionalere Sicht der Sklaverei in Sozialkunde zu hören. Aber natürlich habe ich mich auch noch nie so unwohl und schuldig gefühlt. Dies blieb auch dem Lehrer nicht unbemerkt, weshalb er schnell die Lage besänftigte. Dennoch bleibt es ein komisches Gefühl und zugleich Dankbarkeit das ich vor Ort nicht für die Taten anderer verurteilt werde. Die Kinder machen keinen Unterschied bei der Hautfarbe sie sind nur neugierig, weil sie etwas anders ist. Bei den Erwachsenen bin ich mir nicht immer sicher, aber ich denke sie sind offener als wir Deutschen so manchmal. Was mich immer zum Nachdenken bewegt: Sind wir nicht am Ende des Tages alle gleich? Und sind wir wirklich so viel wohlhabender, wenn es sich doch dort so viel leichter lebt? Ich denke wir können noch viel von ihnen lernen und freue mich heute schon auf unseren nächsten Besuch. Es gibt noch so viel zu lernen für uns sowie unsere Patenkinder!

 

 

Uganda

 

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